Langes Fädchen

Kleine Ferien mit Richensa: ein Ausflug zu den Webern im nördlichen Frankreich. Und möge die Stopfnadel noch lange fernbleiben –!

Erinnerungsengramme

„Langes Fädchen, faules Mädchen“ ist eine alte Spruchweisheit für stopfende oder nähende Mädchen. Für Weber dürfte sie nicht gelten, denn das hätte ein eher instabiles Gespinst zur Folge. Frau Lakritze mit ihren scharfen Augen hat sie im Bildhintergrund entdeckt, die langen Fäden und hier sollen sie nun gewoben werden.

Im Vorfrühling Ende März war ich mit meiner Schwester zur ersten schwesterlichen Urlaubsreise seit Kindertagen aufgebrochen, die uns unter anderem ins Elsass führte. Nach einem mächtig verregneten Aufenthalt in Strassbourg machten wir uns Richtung Süden gen Colmar auf. Die Sonne brach durch die Wolken, das Thermometer kletterte auf behagliche 12°C und wir waren hochzufrieden. Meine Schwester als Beifahrerin hatte uns eine schöne Tour durch die kleinen bunten Dörfer rund um Séléstat ausgesucht und als Zwischenstopp eine traditionelle Weberei vorgeschlagen.

„Kelsch“, so heisst der traditionelle Leinenstoff in Karooptik, der nur noch in ganz wenigen Webereien entsteht und zu solch einer führte uns…

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